Fachkräftemangel beenden!

25.11.2022

Inzwischen leidet fast jede Branche in Deutschland unter dem Fach- und
Arbeitskräftemangel. Es besteht akuter Handlungsbedarf für die
Bundesregierung. Dazu erklärt der hochfränkische CSUBundestagsabgeordnete
Dr. Hans-Peter Friedrich:

Der Fach- und Arbeitskräftemangel wird immer bedrohlicher für den
Wirtschaftsstandort Deutschland. Aktuell sind rund 1,9 Millionen offene
Stellen in Deutschland gemeldet. Auch in Hochfranken wissen die
Unternehmen und Betriebe nicht mehr, woher sie die fehlenden Mitarbeiter
nehmen sollen. Umso wichtiger sind die sehr erfolgreichen Bemühungen
von Unternehmen und Organisationen, wie der Wirtschaftsregion
Hochfranken, die Fachkräftegewinnung systematisch anzugehen.

Um alle Potentiale im Inland zu heben, müssen insbesondere schon in der
Schule die richtigen Weichen gestellt werden: Es muss alles getan werden,
um die Schulabbrecherquote zu verringern. Die Zusammenarbeit zwischen
Schulen und den örtlichen Berufsinformationszentren muss verbessert
werden, wobei die Berufswege der beruflichen Bildung gleichberechtigt mit
der akademischen Berufsbildern zu behandeln sind. Wir brauchen bei den
jungen Menschen eine Werbeoffensive fürs Handwerk. Mit einem Girls Day
speziell für Handwerksberufe können wir auch beim weiblichen Nachwuchs
die Begeisterung für das Schaffen mit den eigenen Händen wecken. Die
Attraktivität von Ausbildungsberufen muss gesteigert werden in
Zusammenarbeit mit den Kammern und Berufsverbänden. Hierfür kann,
z.B. die Förderung von internationalen Austauschprogrammen während der
Ausbildung, bezahlbarer Wohnraum für Auszubildende oder im ländlichen
Raum ein Fahrtkostenzuschuss für die individuelle Mobilität dienlich sein.

Soweit es ausländische Fachkräfte mit geeigneter Qualifikation gibt und
diese von hiesigen Unternehmen angeworben worden sind, müssen diese
in unbürokratischen und schnellen Verfahren nach Deutschland kommen
können. Das heißt, wir brauchen vereinfachte und beschleunigte
Anerkennungsverfahren von Bildungsabschlüssen sowie die Schaffung
zentral zuständiger Ausländerbehörden verpflichtend in allen
Bundesländern. Schließlich muss das Auswärtige Amt die Visa-Verfahren
durch mehr Personal und verbesserte Ausstattung beschleunigen. Es kann
nicht sein, dass dringend benötigte Fachkräfte, monatelang auf einen
Termin zur Visavergabe warten, wie mir bereits von hochfränkischen
Unternehmern geschildert worden ist.

Wenn die Bundesregierung nicht schnell handelt, droht der Mangel zur
Wachstumsbremse zu werden. Experten warnen, dass ein Verlust an
Wirtschaftsleistung von jährlich rund 90 Milliarden Euro droht. Und das
Problem verschärft sich weiter, denn die Zahl der Erwerbstätigen nimmt
deutlich ab. Im Jahr 2035 könnten schon 3 Mio. Erwerbspersonen weniger
zur Verfügung stehen. Derweil führt die Bundesregierung Gespräche,
organisiert Gipfel und bringt eine Fachkräftestrategie auf den Weg. Doch
allein das hilft nicht.