Anlässlich des bundesweiten Protesttags der Apotheker am Mittwoch erklärt der hochfränkische CSU-Bundestagsabgeordnete Dr. Hans-Peter Friedrich:
Die Vor-Ort-Apotheken übernehmen eine wichtige Rolle bei der flächendeckenden Versorgung mit Arzneimitteln und apothekenpflichtigen Medizinprodukten. Die aktuellen Herausforderungen der Apotheken führen jedoch zu immer mehr Apotheken-Schließungen, auch bei uns in der Region. Für den ländlichen Raum ist diese Entwicklung eine viel stärkere Bedrohung als für die Städte, wo es von je her eine höhere Dichte an Apotheken gibt. Die Bundesregierung ist daher mit Blick auf die überbordende Bürokratie, die Apotheker-Vergütung und die Medikamentenengpässe gefordert, dieser Entwicklung entschieden gegenzusteuern.
Leider ist die Ampel im vergangenen Herbst nicht den Vorschlägen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gefolgt, im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens zum GKV-Finanzstabilisierungsgesetz die bisherige Abschlagshöhe beizubehalten. Ebenso wurde unser Vorschlag für einen rückwirkenden Ausgleich der inflationsbedingten Mehrkosten für Apotheken abgelehnt.
Da die aktuellen Liefer- und Versorgungsengpässe bei wichtigen Arzneimitteln für die öffentlichen Apotheken eine besondere Belastung darstellen, haben wir außerdem bereits mehrfach einen Beschaffungsgipfel gefordert. Gegenstand sollten kurz- und mittelfristige Maßnahmen für alternative Beschaffungsmöglichkeiten aus dem Ausland sein. Zudem fordern wir bessere Verteilungswege bei bestehenden regionalen Ungleichheiten. Gleichzeitig soll ein Frühwarnsystem für künftige Engpässe eingerichtet werden und wir wollen zugleich Apotheker und den pharmazeutischen Großhandel schnell ertüchtigen, sich vor Engpässen besser präventiv wappnen zu können, etwa durch eine kostendeckende Vergütung von entsprechenden Dienstleistungen und Verbesserungen in den Bevorratungsmöglichkeiten.
Langfristige Ansatzpunkte für eine zukünftige stabile Versorgung sind unter anderem eine gezielte Strukturpolitik, die darauf abzielt, die Lieferketten zu diversifizieren, damit die Unternehmen der Pharmazeutischen Industrie Wirkstoffe von verschiedenen Herstellern beziehen können, sowie der Erhalt von deutschen und europäischen Produktionsstandorten und die Förderung von deren Ausbau, um die Lieferketten zu verkürzen.
Die Unzufriedenheit der Apotheker mit den sog. Retaxationen der Vergütung bei Fehlern des verschreibenden Arztes ist ebenfalls nachvollziehbar. Die Regelungen müssen nochmals auf den Prüfstand gestellt werden und es ist dafür Sorge zu tragen, dass die Apotheken nicht für ein von ihnen nicht ohne weiteres feststellbares Fehlverhalten von Ärztinnen und Ärzten haften.
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